Wie arbeiten Personalberatungen
Die Arbeit einer Personalberatung kann sehr vielfältig sein, angefangen von der Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften, der Beratung hinsichtlich Personalentwicklung, der Organisationsentwicklung oder der Karriereberatung und dem Outplacement.
Die Mehrheit der Personalberater hat sich auf die Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften spezialisiert, d.h. sie unterstützt Unternehmen verschiedener Branchen darin, geeignetes Personal für zu besetzende Stellen zu gewinnen. Neben der Projektabwicklung für Kunden gehört zum Beruf des Personalberaters auch die Kundengewinnung bzw. Akquise. Entscheidend ist das Vertrauensverhältnis zwischen Kunde und Berater, denn das Unternehmen muss darauf vertrauen können, dass der Personalberater seine Bedürfnisse verstanden hat und der vorgestellte Kandidat nicht nur die fachlichen Qualifikationen erfüllt, sondern auch zu der Unternehmenskultur passt.
Je nach Schwerpunkt der Personaldienstleistung arbeiten Personalberater in mehreren Projekten, die im Falle einer Personalsuche einen komplexen Prozess notwendig machen. Die Tätigkeiten beinhalten beispielsweise die Aufnahme des Anforderungsprofils, das Herausarbeiten des entscheidenden Know-hows, die Suchstrategie, Recherche, die Vorbereitung der Suche, die Auswahl der Werbeträger, die Entwicklung der Online-Maßnahmen, die Ansprache und Beurteilung, die Gewinnung und Motivation, die Prüfung der Unterlagen inkl. Zeugnisse bis zur Administration, Bewertung und Vorstellung der geeigneten Kandidaten.
Personalberater entlasten die Mitarbeiter in der Personalsuche dann, wenn sich das Unternehmen keine Recruiting-Abteilung leisten will. Zudem stellen sie eine hohe „Qualität“ sowie den Erfolg der Besetzung sicher. Neben der Aufgabe, passende Kandidaten zu finden, haben Personalberater meist weitere Aufgaben. Sie entwickeln Assessments, arbeiten mit an der Personal- und Organisationsentwicklung, unterstützen beim Personalmarketing und beraten bei der Vergütung.
Wie arbeiten Headhunter
Personalberater unterscheiden sich von Headhuntern, wenn zu ihrer Arbeit nicht die persönliche, telefonische Ansprache gehört. Headhunter arbeiten in der Direktansprache, d.h. sie sprechen passende Kandidaten an, um diese vorzuqualifizieren. Hierzu genügt es nicht, eine Nachricht via Xing oder LinkedIn zu versenden. Im Fokus des so genannten Headhunters, wie Personalberater in der Direktsuche auch bezeichnet werden, steht das Anforderungsprofil des zu suchenden Kandidaten in einem klar definierten Tätigkeits- und Marktumfeld.
Während also Personalberater eher in Selektions- und Screeningverfahren auf Basis eingehender Bewerbungen aktiv sind, gehen Headhunter im wahrsten Sinne des Wortes auf die Jagd nach dem bestgeeigneten Arbeitnehmer. In der Regel suchen Headhunter objektiv und zielgerichtet nach Mitarbeitern, die die gewünschten Erfahrungen und Erfolge belegen können. Sie prüfen beispielsweise auch die Referenzen des Bewerbers. Eine Personalberatung im Executive Search ist in der Arbeitsweise mit der eines Headhunters vergleichbar.
Bei Beratungen im Executive Search sowie bei Headhuntern sind sogenannte „Retainer“ üblich. Das sind Honorare, die bereits bei der Auftragserteilung vergütet werden. Weitere Raten erhalten Personalberater in zeitlichen Abständen oder bei erreichten „Milestones“, der Vorstellung und der erfolgreichen Besetzung.
Unterschiedliche Arbeitsweisen
Aufträge an mehrere Vermittler gleichzeitig, die erst bei erfolgreicher Besetzung bezahlt werden, sorgen dafür, dass nur derjenige eine Vermittlungsprovision erhält, der die Stelle am schnellsten besetzen kann. Das Risiko für die Personalvermittler im Wettbewerb mit anderen nicht schnell genug zu sein, ist deshalb hoch. Die Arbeit einer Personalvermittlung folgt deshalb anderen Zielen – es geht um Schnelligkeit und weniger um Sicherheit bzw. „Qualität“.